Multen auf "südländische Art", oder wie "Angeltouristen" zwei Küstenbewohner alt aussehen lassen.

Es war schon etwas länger geplant. Der Küstenbesuch der "Südlichter", wobei Südlicht für uns schon südlich der Elbe bedeutet ;-)) Na jedenfalls waren sie unterwegs zu uns. Nordhesse, Nordrhein-Westfale und Südniedersachse. Zum gemeinsamen Wochenende am Ostseestrand.

Nachdem ich an diesem Freitag noch etwas arbeiten musste, stiess ich erst gegen Abend zu der lustigen Runde. Nach den ersten Würfen und auch den ersten Kontakten, überlegten wir uns, wie wir die Fische wohl am besten von unseren Ködern überzeugen können. Dazu gehört natürlich ein leckeres Bierchen und anschliessend ein Schottischer "Landwein".

Frisch gestärkt ging es sofort wieder ans Werk und anscheinend hatte das "Zielwasser" und die Taktik genau die richtige Wirkung. Mirko bekam jedenfalls als Erster den unbändigen Freiheitsdrang einer Multe zu spüren. Noch lacht er......
Der Fisch versuchte jeden Trick, um den Haken wieder loszuwerden......
....was Ihm/Ihr letztendlich auch gelang.....Und Mirko lächelte immer noch (das Lächeln hat er übrigens den ganzen Abend im Gesicht behalten). Ob er uns allerdings mit den Armen eine Geste des "es hat nicht sollen sein"anzeigt, oder ob er die Grösse der Meeräsche "so lang ungefähr war das Monster" zu vermitteln versucht, ist im weiteren turbulenten Verlauf des Abends nicht mehr geklärt worden.
Der nächste Kontakt wurde am äussersten rechten Rand unserer "Anglerperlenkette" vermeldet. Micha drillte offensichtlich einen sehr schönen Fisch.
....holla....die hat aber Dampf drauf......
.......und Mirko sollte tatsächlich auch noch zu "seiner" Multe kommen....wenn schon nicht mit der Angel, so doch wenigstens mit dem Kescher........
......Du kommst uns nicht mehr davon......
Und so sehen "Sieger" aus. Mit über 70 cm und wohl um und bei vier Kilogramm auf dem Arm.
Den Rest des Abends verbrachten wir mit den eher lustlosen Versuchen noch die ein oder andere Meerforelle zu erwischen, was natürlich nicht so wirklich gelang. Zwar waren die Fische vor Ort, aber anscheinend nicht in Beisslaune.
Am nächsten Tag - also am Samstag - übernahm Thomas meinen Part als "Begleiter". Der Tag verlief aber eher ruhig, als aufregend. Fast die Hälfte des Tages ging mit der Suche nach den Fischen drauf........"Südländisch-Neudeutsch" heisst das Ganze heute Multenspotting........ich kannte das bisher unter dem Begriff Meeräschensuche......aber naja ;-)
Letztendlich landete man wieder am Startpunkt, wo sich inzwischen auch ein paar Meeräschen eingefunden hatten.
Leider war heute nichts zu wollen......Zicken eben.....
Da der Abend so vollkommen ereignislos verlief, widmete sich das Team der Entspannung beim Klönschnack.

 

Am Sonntag wiederum hatte ich nicht so die rechte Meinung zum Fischen und überliess es zunächst Peter, den Norden würdig zu vertreten. Als ich dann aber die Meldung über Unmengen von Multen per Handy bekam, beschloss ich kurzerhand zur Hilfe zu eilen. Da war es allerdings für die Bilder des Tages fast zu spät. Der mittlerweile zum Meeräschenprofi "mutierte" Micha drillte mal wieder völlig beruhigt und selbstsicher. Klar, denn er hatte den besten Keschergehilfen zur Seite, den man sich auf Meeräschen vorstellen kann......

Der Fisch "zeigt weiss", wird gekonnt gekeschert,.........
....dem Fänger in die "Hand gedrückt" und nun sieh' mal zu......
....darauf kann man stolz sein.....
Danach stürmte eine Schar von Angelpaparazzi auf den glücklichen Fänger ein, um einen Blick auf die Erfolgsfliege zu erhaschen.
Natürlich habe ich für Euch keine Kosten und Mühen gescheut und den Jungs gegen eine Stange Geld Ihre Bilder abgekauft. So wirklich zufriedenstellend war das allerdings nicht.....und irgendwie komme ich mir ein klein wenig verschaukelt vor......
In der Zwischenzeit gesellte Björn sich zu der Truppe, um die "Nordlichter" zu unterstützen und das Ergebnis vielleicht noch zu unseren Gunsten zu verändern....
Mirko und Aik - nun entgültig und vollkommen vom Meeräschenvirus gepackt - fischten selbst in den "Pausen" durch. Auch an dieser Stelle standen die Fische keine zwei Meter von der Uferlinie entfernt und liessen sich nicht im geringsten durch die Beiden stören. Beissen wollte allerdings auch kein Fisch.
So trennten sich dann gegen Abend unsere Wege. Die "Südländerfraktion" hatte uns "Nordlichtern" dieses Wochenende gezeigt, wie man es richtig macht. Peter, Thomas, Björn und ich konnten nur staunen. Trotzdem hat es allen unheimlich viel Spass gemacht und sollte bald mal wieder wiederholt werden. Man munkelt, dass Micha inzwischen sogar schon wieder an der Küste war..... Ich habe jedenfalls meine Lektion gelernt und mich wieder den Meerforellen gewidmet, die sich dann auch nicht lange haben bitten lassen. Doch das ist wieder eine andere Geschichte.
Mein Dank für die Bilder geht an dieser Stelle nochmal an Aik, Micha, Mirko und Peter und auch ein Dank für das unkomplizierte Miteinander und des´n Spass, den ich mit Euch teilen durfte. Auf bald mal wieder.